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Spionage und Liebe in Zeiten des Zweiten Weltkrieges. (DR) Dass sie ihre Mutter nicht wirklich kennt, wird Ruth Gilmartin Mitte der 70er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts klar. Ruth arbeitet als Englischlehrerin und zieht ihren Sohn, mit dem sie nach einem mehrjährigen Deutschlandaufenthalt wieder nach England zurückkehrte, alleine auf. Bei einem Besuch bei ihrer Mutter wundert sie sich über deren seltsame Verhaltensweisen - sie scheint sich bedroht zu fühlen und versucht dagegen Maßnahmen zu ergreifen. Noch seltsamer scheint Ruth dann die Behauptung ihrer Mutter, sie sei eine gebürtige Russin und habe im Zweiten Weltkrieg als englische Spionin gearbeitet. Dazu übergibt sie Ruth portionsweise ihre Memoiren, die Stück für Stück ihre Geschichte enthüllen. Ungläubig muss Ruth lesen, wie ihre Mutter vom britischen Geheimdienst angeworben wurde, nachdem ihr Bruder ermordet worden war. Die Aufgabe der Abteilung, für die sie ausgebildet wurde, ist die Produktion von gezielten Falschmeldungen, zuerst in Belgien, später in den USA, wo die Regierung zu einem Eintritt in den Krieg gegen Nazideutschland bewegt werden sollte. Mit dem Chef der Abteilung verbindet Ruths Mutter eine geheime Liebesbeziehung, die allerdings abrupt endet, als sie erkennen muss, dass ihr Leben aufgrund einer Intrige in Gefahr ist und sie abtauchen muss, was ihr auch gelingt. Nach dem Krieg lebt sie mit einer neuen Identität wieder in England, fühlt sich allerdings jetzt bedroht. Parallel dazu wird auch die Geschichte Ruths erzählt, spielen die Suche nach RAF-Terroristen und die Demonstrationen gegen den Schah eine Rolle. - Ein solider, kenntnisreich geschriebener Spionageroman, realistisch und streckenweise spannend. *bn* Fritz Popp |
