Hausaufgaben : Roman

Arjouni, Jakob, 2004
Schulbibliothek LIBS
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 0
Reservierungen 0Reservieren
Medienart Buch
ISBN 978-3-257-06442-1
Verfasser Arjouni, Jakob Wikipedia
Systematik DR - Romane, Erzählungen, Novellen
Interessenskreis Schüler, Lehrer
Schlagworte Familie, Roman, Privatleben
Verlag Diogenes
Ort Zürich
Jahr 2004
Umfang 188 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Jakob Arjouni
Annotation Ein Mann stellt sich den Abgründen in seiner Biografie - aber nur halb. (DR) Jakob Arjouni legt hier seinen neuen Roman vor. "Hausaufgaben" handelt von Joachim Linde, Deutschlehrer an einem Gymnasium in einer deutschen Provinzstadt, und seinen beruflichen und vor allem familiären Problemen. Während eines verlängerten Wochenendes wird er sukzessive mit allen Abgründen seiner Existenz konfrontiert: mit antisemitischen Äußerungen eines Schülers in seinem Literaturkurs, mit dem Vorwurf, seine Tochter sexuell missbraucht zu haben - die Tochter unternahm daraufhin einen Selbstmordversuch -, mit der nervlichen Zerrüttung seiner Frau, mit dem schweren Autounfall seines Sohnes, der nun im Koma liegt - beides hat mit dem Vorwurf seitens der Tochter zu tun. Linde, den man sich als philanthropen Alt-Achtundsechziger vorzustellen hat, kann mit all diesen Vorwürfen kaum umgehen; obwohl immerhin auch seine Version der Geschichte denkbar ist, wird man das Gefühl nicht los, er entziehe sich seiner Verantwortung und rede sich seine Probleme schön. Ganz selten blitzt so etwas wie Selbsterkenntnis durch. Gegen Ende eskaliert die Handlung: Lindes Frau hat E-Mails an einige Kollegen Lindes geschickt und die Schule dazu aufgefordert, diesen zu entlassen; Hauptgrund: dass er seiner Tochter "nachgestiegen" sei. Plötzlich wird die für Montag angesetzte Konferenz, in welcher es um das Problem der antisemitischen Äußerungen gehen sollte, zum Tribunal: Linde muss sich gegen die drohende Entlassung wehren. Und es gelingt ihm erneut, sich aus der Verantwortung zu stehlen, diesmal nicht nur vor sich selbst, sondern vor dem Lehrerkollegium. Keines seiner Probleme ist gelöst. Und das ist das Unbefriedigende an diesem trotz des belastenden Themas locker geschriebenen und leicht lesbaren Roman: Der Leser erwartet einen für Linde schlimmen Ausgang; das Ende müsste eine persönliche Katastrophe sein. Das ist es aber nicht, und das ist irgendwie tröstlich und doch seltsam unbefriedigend. *bn* Franz Holztrattner
Bemerkung Katalogisat importiert von: onlineRezensionen (ÖBW)
Exemplare
Ex.nr. Standort
2610 DR, Arj