Sansibar oder der letzte Grund : Roman

Andersch, Alfred, 1970
Schulbibliothek LIBS
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 0
Reservierungen 0Reservieren
Medienart Buch
ISBN 978-3-257-20055-3
Verfasser Andersch, Alfred Wikipedia
Systematik DR - Romane, Erzählungen, Novellen
Interessenskreis Schüler, Lehrer
Schlagworte Deutschland, Gesellschaftskritik, Nachkriegszeit
Verlag Diogenes
Ort Zürich
Jahr 1970
Umfang 146 S.
Altersbeschränkung keine
Reihe detebe
Reihenvermerk 20055
Sprache deutsch
Verfasserangabe Alfred Andersch
Annotation Für Judith, den Jungen, Gregor und Knudsen gibt es Gründe, sich aus dem Herrschaftsgebiet der Nationalsozialisten abzusetzen: Judith hat zu befürchten, dass sie in ein Vernichtungslager gebracht wird, und sie muss zu fliehen versuchen, damit das selbstlose Opfer ihrer Mutter nicht umsonst gewesen ist. Gregor würde die schöne junge Frau gern begleiten und ein neues Leben mit ihr beginnen. Seit seine deutsche Freundin Franziska wegen ihrer kritischen Äußerungen den stalinistischen Säuberungen zum Opfer gefallen war, zweifelt er an der Kommunistischen Partei und will der Bevormundung entkommen. Außerdem läuft er Gefahr, als Funktionär der Untergrundorganisation enttarnt zu werden. Gregor verzichtet jedoch auf die Flucht, um Judith zu retten. Knudsen, von dem viele in Rerik wissen, dass er Kommunist ist, muss sich vor der Gestapo in Acht nehmen, aber er bleibt, weil er seine geistesgestörte Frau vor einer Einlieferung in ein Heim bzw. der Euthanasie beschützen will. Den Jungen, dessen Namen Alfred Andersch nicht nennt (wir erfahren nur, dass sein Vater Hinrich Mahlmann hieß), drängt es aus Abenteuerlust in die Fremde ("Sansibar"), doch als er seinen Traum verwirklichen könnte, begreift er, dass sein Verhalten Auswirkungen auf andere hat und es deshalb auf verantwortungsvolles Handeln ankommt. – Gerettet werden am Ende nur Judith und die Statue "Der lesende Klosterschüler", ein Symbol der Gedankenfreiheit.

In "Sansibar oder der letzte Grund" macht Alfred Andersch deutlich, dass er Ideologien und totalitäre Regime wie das nationalsozialistische und das kommunistische ablehnt. Er hält auch nichts vom Glauben an einen allmächtigen Gott. So wie Gregor und Knudsen keinen Sinn mehr in der Parteiarbeit sehen, zweifelt Pfarrer Helander an Gott, denn er kann nicht verstehen, wie dieser zulassen kann, was die Nationalsozialisten tun. Alfred Andersch legt ihm Worte in den Mund, die seine eigene existenzialistische Überzeugung verraten: Es geht in "Sansibar oder der letzte Grund" um die Schwierigkeiten, die mit der Orientierungslosigkeit desillusionierter Personen und der individuellen Freiheit des Denkens und Handelns verbunden sind. Dabei macht Alfred Andersch die Motive und Zweifel der Figuren durch innere Monologe nachvollziehbar.

Bemerkung Katalogisat importiert von: Österreichischer Bibliothekenverbund
Exemplare
Ex.nr. Standort
2601 DR, And