Abendland : Roman

Köhlmeier, Michael, 2007
Schulbibliothek LIBS
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Medienart Buch
ISBN 978-3-446-20913-8
Verfasser Köhlmeier, Michael Wikipedia
Systematik DR - Romane, Erzählungen, Novellen
Systematik WEB - Importe aus Online-Katalogisierung
Interessenskreis Schüler, Lehrer
Schlagworte Familie, Musik, Wissenschaft, Roman
Verlag Hanser
Ort München
Jahr 2007
Umfang 775 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Michael Köhlmeier
Annotation Biografien - Lebensbeichten mit Weltgeschichte(n). (DR) Vielleicht ist der Titel doch etwas zu großspurig, aber ein "Epochenroman" ist "Abendland" auf jeden Fall. In der Rahmenhandlung erzählt der 95-jährige, sterbenskranke Mathematiker und Jazzfan Professor Candoris seinem Patenkind, dem 50-jährigen Schriftsteller Sebastian Lukasser seine Lebensgeschichte. Damit spannt Köhlmeier einen historischen Bogen von der Habsburgermonarchie bis in die Gegenwart. Die politischen Ereignisse vom Ersten bis zum Zweiten Weltkrieg, über die Nürnberger Prozesse bis zum deutschen Herbst stehen immer im Zusammenhang mit den privaten Lebensverläufen der Protagonisten. Damit verbunden ist auch eine Vielzahl an Handlungsschauplätzen: Innsbruck, Wien, New York, Lissabon, um nur einige zu nennen. Wirklich prallvoll mit ineinander geschachtelten Geschichten ist der Roman. Candoris ist nicht nur Pate, sondern auch guter Geist der Familie Lukasser. Sebastians Vater war ein begnadeter und renommierter Jazzmusiker, allerdings auch Alkoholiker, der seinem Leben selbst ein Ende setzte. Seine Mutter trat später in den Orden ein, in dem auch Edith Stein einst war. Diese wiederum hat Candoris als Kind bei seinen Tanten kennen gelernt. Wenn Sebastians Eltern Schwierigkeiten hatten, sprang Candoris, der selbst eine nicht ganz unkomplizierte Ehe mit einer Portugiesin führte, helfend ein. Für Sebastian war er auch so etwas wie sein Wahlvater. Zum Zeitpunkt, als er Candoris' Lebensgeschichte aufschreiben soll, ist er bereits ein bekannter Autor, allerdings von seiner Frau und seinem Sohn seit langem getrennt und auch gesundheitlich stark angeschlagen. In dieser Situation lernt er endlich seinen erwachsenen Sohn kennen und kommt so wieder in Kontakt mit seiner Ex-Frau. Vatersuche und versagende Väter sind zentrale Themen, daneben aber geht es auch um außergewöhnliche Frauengestalten, exzentrische Wissenschafter und die Musik. Vielleicht ein bisschen zu viel, manchmal auch sehr behäbig erzählt, mit einer Unzahl an Namen und Daten - trotzdem: ein äußerst lesenswertes Buch mit sehr viel Sympathie für seine - auch immer wieder versagenden - ProtagonistInnen. *bn* Fritz Popp
Bemerkung Katalogisat importiert von: onlineRezensionen (ÖBW)
Exemplare
Ex.nr. Standort
4967 DR, Köh