Eine sehr kleine Frau : Roman

Henisch, Peter, 2007
Schulbibliothek LIBS
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Medienart Buch
ISBN 978-3-552-06067-8
Verfasser Henisch, Peter Wikipedia
Systematik DR - Romane, Erzählungen, Novellen
Systematik WEB - Importe aus Online-Katalogisierung
Interessenskreis Schüler, Lehrer
Schlagworte Familiengeschichte, Roman
Verlag Deuticke
Ort Wien
Jahr 2007
Umfang 286 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Peter Henisch
Annotation Auf den Lebensspuren der Großmutter: ein Frauenschicksal im 20. Jh. (DR) Ein altes Klavier in einem Wiener Antiquitätenladen ist es, das Paul Spielmann in seine Kindheit zurückkatapultiert. Unverzüglich fühlt sich Spielmann in die Wohnung der geliebten Großmutter zurückversetzt, deren Spiel er, unter dem Flügel sitzend, andächtig lauschte. Mit wachen Sinnen streicht der Ich-Erzähler durch die Straßen seiner Geburtsstadt, auf seinen Streifzügen verdichten sich die Erinnerungen an seine Kindheit und an jene Frau, die ihm auf langen Spaziergängen durch ein zerstörtes Nachkriegswien erzählend die Welt erschloss, ihm durch ihre Geschichten die Welt der Sprache, der Literatur und der Musik öffnete. Der einstige Schriftsteller macht sich akribisch Notizen, will die Schicksalslinien seiner Großmutter, dieser "sehr kleinen Frau", nachzeichnen und findet dadurch zurück in die Schriftstellerei. Es war ein Leben voller Entbehrungen und Enttäuschungen, voller unerfüllter Sehnsüchte und Selbstverleugnung, geprägt von den politischen Umbrüchen des 20. Jahrhunderts: Kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs schwanger sitzen gelassen, hat es Marta nicht leicht, sich und ihr Kind durchzubringen. Schnell flieht sie in eine zweite Ehe mit dem dominanten Postbeamten Wilhelm Prinz, der sich den Nationalsozialisten anschließt und die jüdischen Wurzeln seiner Frau verabscheut. Marta flüchtet in die Welt der Lektüre, nach Wilhelms Tod ist es Margaret Mitchells Scarlett O'Hara, die sie aus dem Sumpf der Trauer reißt. Während dem Zweiten Weltkrieg findet sie eine Stelle als Krankenschwester, später wird sie an ihrem Enkel gutmachen, was ihr Sohn an Liebe und Geborgenheit missen musste. Mit diesem atmosphärisch-dichten Erinnerungsreigen knüpft Henisch an sein Vaterporträt "Die kleine Figur meines Vaters" (1975) an und schreibt - wenngleich der Zugang diesmal ein fiktiver ist - abermals ein Stück Familiengeschichte. Liebevoll und immer mit einem Hauch Melancholie wird hier Autobiografisches im Kleide eines Romans arrangiert. Einmal mehr erweist sich Henisch als Meister der leisen Töne und feinen Nuancen und zeigt als Chronist der kleinen Leute wiederholt sein großes Erzähltalent. Allen Beständen wärmstens zu empfehlen. Auch für Literaturgesprächskreise bestens geeignet. Ein neues Lieblingsbuch!
Bemerkung Katalogisat importiert von: onlineRezensionen (ÖBW)
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4760 DR, Hen