Zu früh, zu spät : zwei Jahre

Gauß, Karl-Markus, 2007
Schulbibliothek LIBS
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Medienart Buch
ISBN 978-3-552-05397-7
Verfasser Gauß, Karl-Markus Wikipedia
Systematik GK - Kulturgeschichte
Systematik WEB - Importe aus Online-Katalogisierung
Interessenskreis Schüler, Lehrer
Schlagworte Europa, Kulturgeschichte, Privatleben
Verlag Zsolnay
Ort Wien
Jahr 2007
Umfang 408 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Karl-Markus Gauß
Annotation Chronologisch strukturierte Essays mit einem Blick für kulturelle Geistesströme. (GS) Vor allem im Gebiet des Karsts gibt es sie, diese Flüsse, die an einer Stelle kurz an die Oberfläche treten, um dann wieder im Erdboden zu verschwinden und von oben unerkennbar ihren Verlauf fortzusetzen. Woher kommen diese Erscheinungen, wo führen sie hin? Die Bilder, Begriffe und Gedanken an der Oberfläche unserer Alltags- und Medienkultur sind es, die Karl-Markus Gauß in seinen Texten häufig aufgreift, um ihrem tieferliegenden Wesen und ihren Herkünften nachzuspüren. Die Ansprache eines amerikanischen Präsidenten oder die Geste eines Wohnungsnachbarn, ein Erinnerungsbild aus der Kindheit oder eine Gesprächssituation in einer Talkshow, eine städtebauliche Veränderung in unmittelbarer Umgebung oder ein weit zurückreichendes Leseerlebnis - Gauß greift diese Erscheinungen und Impulse auf und schreibend, räsonierend, philosophierend folgt er ihnen essayistisch. Was an der Oberfläche thematisch heterogen und in seiner Form fragmentarisch erscheint, gibt im Hinuntersteigen den Blick frei auf ein Netz kultureller Geistesströme und zahlreicher geistiger und menschlicher Untiefen. Bisweilen empört und zornig, mitunter sogar zynisch, zumeist aber ironisch (auch gegen sich selbst) beginnt Gauß an einzelnen Fäden zu ziehen, um am anderen Ende jeweils ein wenig an der abendländischen Gesellschaft und ihrem Kulturbegriff zu zupfen. Die positiven Gegenwelten, die Gauß geradezu heraufbeschwört und mit all seiner Sympathie begleitet und hochhält, findet er in Menschen, die ihr Leben unscheinbar oder revoltierend jenseits des Zeitgeistes eingerichtet haben und sich hierbei das Humane bewahrt haben, selbst wenn sie dabei 'grandios scheitern“. Wie bereits in den Vorgängerbänden 'Mit mir, ohne mich“ und 'Von nah, von fern“ liegt dem Buch eine chronologische Struktur zugrunde - der Zeitraum von Jänner 2003 bis Dezember 2004 öffnet sich hier in diesen unvermittelt aneinandergereihten Texten, die in ihrer rhetorischen Dichte einen enormen Sog ausüben können. Gauß hat eine Form gefunden, die ihm Weltdeutung jenseits von Modellen und Systemen erlaubt und ihm, dem Vorsichtigen und Dezenten, auch ermöglicht, Autobiografisches motivisch zu verknüpfen. Hier praktiziert einer die hohe Kunst des essayistischen Fragments und unternimmt damit seine Anläufe, das Ganze wieder in den Blick zu bekommen. *bn* Reinhard Ehgartner
Bemerkung Katalogisat importiert von: onlineRezensionen (ÖBW)
Exemplare
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4636 GK, Gau