Willenbrock : Roman

Hein, Christoph, 2001
Schulbibliothek LIBS
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Medienart Buch
ISBN 978-3-518-39796-1
Verfasser Hein, Christoph Wikipedia
Systematik DR - Romane, Erzählungen, Novellen
Systematik WEB - Importe aus Online-Katalogisierung
Interessenskreis Schüler, Lehrer
Schlagworte Gesellschaft, Roman
Verlag Suhrkamp
Ort Frankfurt am Main
Jahr 2001
Umfang 318 S.
Altersbeschränkung keine
Auflage 1. Aufl.
Reihe suhrkamp taschenbuch
Reihenvermerk 3296
Sprache deutsch
Verfasserangabe Christoph Hein
Annotation Bernd Willenbrock ist Autohändler, genauer: Gebrauchtwagenhändler. Er ist das jedoch nicht freiwillig, denn damals, als es die DDR noch gab, hatte er einen angeseheneren Beruf. Da war er Ingenieur. Sein Laden läuft nicht schlecht. Und wo ein Geschäft floriert, da stellen sich Neider ein; und solche, die ernten wollen, wo sie nicht gesät haben: Autos verschwinden vom Hof, aber das ist erst der Anfang. Willenbrock muss erleben, dass Behörden versagen, dass die Täter, die seine Frau später überfallen, straflos nach Polen abgeschoben werden. Beschwerden bei der Staatsanwaltschaft werden zurückgewiesen. Da kommt ein russischer Stammkunde und verhilft ihm zu einem Revolver. Es ist der vorläufige Höhepunkt dieses Romans.
Christoph Hein, bereits mehrfach ausgezeichnet, legt in seinem Roman "Willenbrock" schichtweise die Wahrheit unter der Fassade der Gutbürgerlichkeit frei. Willenbrock überrascht einen Einbrecher, der mit einer Eisenstange auf ihn zukommt. Er schießt. Es geht auf Silvester zu. So kann er seiner Frau hinterher vorlügen, es seien Knaller gewesen. Aber die Spuren müssen getilgt werden. Hier unterläuft Hein ein Fehler: Revolver werfen beim Schuss keine Patronenhülsen aus, die zwecks Spurenvernichtung aufgesammelt werden müssen. Diese Passage passt zwar ins Bild, ist aber überflüssig. Nicht überflüssig ist dagegen die Geschichte in der Geschichte. Das Zerwürfnis mit seinem Bruder, der zu DDR-Zeiten mit einem Segelflugzeug über die innerdeutsche Grenze geflohen ist, was wiederum dazu führte, dass Willenbrock selbst nie wieder fliegen durfte. Das ist ungemein glaubwürdig und realistisch: die Sippenhaft nach erfolgter "Republikflucht" eines Familienmitgliedes. Der Roman ist ein spannender literarischer Beitrag zur Aufarbeitung der deutsch-deutschen Vergangenheit.
Bemerkung Katalogisat importiert von: Gemeinsamer Bibliotheksverbund
Exemplare
Ex.nr. Standort
3716 DR, Hei
4729 DR, Hei