Annotation |
Herzogs Woyzeck hält sich an die literarische Vorlage Büchners, nur einige Nebenfiguren fehlen. Sehr lange Einstellungen in den Szenen, meist Totalen fast ohne Gegenschnitte, sollten dabei den Eindruck eines Theaterspiels erwecken. Scharfe Schnitte zwischen den Szenen ohne füllende Übergänge deuten das Fragmentarische von Büchners Stück an. Werner Herzog verfilmte den Stoff, den er sehr hoch schätzte („das Beste, was in unserer Sprache geschrieben wurde“), im Sommer 1978. Die Dreharbeiten fanden in Telc (damals Tschechoslowakei) statt, unmittelbar im Anschluss an die Dreharbeiten zu Nosferatu. Mit einem kleinen Budget (ca. 900.000 DM) wurde der Dreh in nur etwas mehr als zwei Wochen erledigt. Für die Hauptrolle war ursprünglich Bruno S. (der bereits in Herzogs Kaspar-Hauser-Verfilmung zu sehen war) vorgesehen, Herzog entschied sich aber kurzfristig für Kinski, dessen Erschöpfung nach Nosferatu er für den Film ausnutzen wollte. Herzog äußerte sich später selbstkritisch über die Besetzung der Hauptrolle. Eines Nachts sei ihm der Blitz der Erleuchtung gekommen, nur Kinski könne die Rolle spielen. Der Fehlschlag sei vorhersehbar gewesen, alle seine Freunde hätten ihn gewarnt.
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