Les Miserables : Gefangene des Schicksals

Les Miserables,
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Medienart DVD
Beteiligte Personen Dépardieu, Gérard [Schausp.] Wikipedia
Beteiligte Personen Malkovich, Johm [Schausp.] Wikipedia
Beteiligte Personen Moreau, Jeanne [Schausp.] Wikipedia
Beteiligte Personen Gainsbourg, Charlotte [Schausp.] Wikipedia
Systematik TD.L - DVD Literaturverfilmung
Schlagworte Frankreich, Musical
Verlag BMG Video
Umfang 2 DVDs
Altersbeschränkung 12
Regisseur Dayan,Josée
Sprache französisch
Fußnote 2 DVDs
Annotation Prolog
1815, Toulon: Der Sträfling Jean Valjean, Nummer 24601, wird aus dem Zuchthaus entlassen, in dem er die letzten 19 Jahre verbracht hat, 5 Jahre wegen Diebstahl eines Brotes und den Rest wegen Fluchtversuchen. Der Polizeiinspektor Javert gibt ihm seinen gelben Pass, der ihn als Sträfling auf Bewährung verrät, und rät ihm zum Abschied, ihn niemals zu vergessen (Work Song). Jean Valjean ist voller Hoffnung, nun ein neues Leben beginnen zu können, muss jedoch entdecken, was für ein Leben ihm dieser Pass verschafft: Man zahlt ihm nur die Hälfte des üblichen Lohnes, keine Herberge nimmt ihn auf (On Parole).

Nur der Bischof von Digne hat Mitleid und beherbergt ihn. Der verbitterte Valjean jedoch stiehlt ihm sein Silber, wird aber sofort gefangen. Doch der Bischof, der Valjeans Vergangenheit kennt, behauptet, er habe Valjean das Silber geschenkt, und schenkt ihm außerdem noch zwei silberne Kerzenleuchter; dann ermahnt er ihn, ein anständiger Mensch zu werden. Valjean fühlt seine innere Veränderung (Was ist mit mir) und beschließt das zu tun, was der Bischof ihm gesagt hat, und zerreißt seinen gelben Pass.

Erster Akt
1823, Montreuil. Am Ende vom Tag singen die Armen ihr Lied. Die Fabrikarbeiter kommen. Unter ihnen ist ein Mädchen namens Fantine. Sie hat einen Brief erhalten, den sie lesen möchte. Doch eine andere Arbeiterin entreißt ihn ihr, und somit wird bekannt, dass sie ein uneheliches Kind hat. Es kommt zu einer Schlägerei. Der Bürgermeister, Monsieur Madeleine, trennt die Streitenden. Was zu dieser Zeit nur dem Zuschauer bekannt ist: Monsieur Madeleine ist niemand anderes als Jean Valjean. Doch die eigentliche Schlichtung überlässt er dem Vorarbeiter, der Fantine hochkant rauswirft, da sie seine Avancen ignoriert hat. Fantine singt von ihrer Vergangenheit (Ich hab geträumt vor langer Zeit). Doch für ihr Kind, Cosette, das bei einer Wirtsfamilie namens Thénardier lebt, muss sie die Thénardiers bezahlen. Sie verkauft erst ihre Kette, dann ihr Haar. Schließlich bleibt ihr nichts anderes übrig, als sich zu prostituieren (Leichte Mädels). Einer ihrer Freier, M. Bamatabois, den sie abgewiesen hat, zeigt sie an und behauptet sie habe ihn angegriffen. Javert, nun Inspektor in Montreuil-sur-mer, wird gerufen, es kommt zu Fantines Verhaftung.

Doch Madeleine/Valjean greift ein. Er hat erkannt, dass Fantine schwer krank ist, und ordnet an, dass man sie ins Krankenhaus bringt. Kurz danach geschieht ein Unglück: Ein Mann wird unter der Achse seines Wagens eingeklemmt (The runaway cart). Valjean befreit ihn, indem er die Kutsche samt Insassen und Gepäck anhebt. Javert erinnert sich, in seinem Leben nur einen Mann gesehen zu haben, der stark genug für eine solche Tat war: Ein Sträfling, der auf Bewährung verschwand, nämlich Jean Valjean, den er allerdings verhaftet glaubt. Im Folgenden berichtet er seinem Bürgermeister vom unverwechselbaren Merkmal des ehemaligen Kettensträflings: Er hat ein Brandmal mit seiner Sträflingsnummer 24601 auf der Brust (Der Karren). Valjean entschließt sich, sich zu erkennen zu geben, um den Unschuldigen zu retten (Wer bin ich), und beweist seine Behauptungen, in dem er seine Brust und die Nummer zeigt. Er flieht vom Gericht und kommt rechtzeitig zu Fantines Tod ins Krankenhaus, um ihr zu versprechen, sich um ihr Kind zu kümmern. Javert kommt, um ihn zu verhaften. Valjean bittet ihn um drei Tage Zeit, um Cosette zu holen, doch Javert glaubt ihm nicht, dass das sein Vorhaben sei. Er glaubt nicht an eine Besserung ehemaliger Übeltäter. Gleichzeitig schwört Valjean der toten Fantine, dass er ihr Kind holt, und Javert Valjean, dass er ihn noch kriegt (Der doppelte Schwur). In diesem Lied findet sich eine der wichtigsten, wenn nicht die wichtigste, Schlüsselstellen im Stück: Javert offenbart im Streitgespräch mit Valjean, dass er im Gefängnis geboren wurde und aufwuchs.

Hier offenbart sich nun die paradoxe Situation der gegenläufig angelegten Charaktere Valjeans und Javerts. Auf der einen Seite Valjean, auf dem Papier der Sünder, der Auflagenbrecher, der unter falschem Namen lebt, moralisch aber auf der Seite des Rechts steht und im Stück durchweg als edelmutig und geläutert dargestellt wird (was im übrigen so nicht der literarischen Vorlage entspricht), auf der anderen Seite steht Javert, formal Vertreter von Recht und Ordnung, aufgewachsen im Gefängnis, zerfressen vom Hass auf die, mit denen er seine Kindheit verbringen musste - verständnislos gegenüber der Not derer, die in seinen Augen vor Gott und Gesetz gesündigt haben. Er, der nur Schwarz und Weiß kennt, offenbart uns in diesem Nebensatz (I am from the gutter too / Gitter brach mein Wiegenlicht) den eigentlichen Grund für seinen fanatischen Wahn, das geschriebene Recht zu schützen und zu befolgen. Ob es das Wort des Gesetzes ist (You broke the law!) oder das der Bibel (...so it is written on the doorway to paradise...), ihm ist es egal, es ist das schützenswerteste Gut für ihn.

Das durch diese Szene offenbarte Wissen über die innere Dramatik der Person Javerts - die ihn bis zum Äußersten treibt - ist es, das dem Zuschauer später statt eines „Na also, endlich“ oder eines lapidaren „Na ja“ eine ganz andere Reaktion entlockt. Da er Javert nicht von seiner Ehrlichkeit überzeugen kann, schlägt Valjean schließlich Javert nieder und flieht.

Immer noch 1823, Montfermeil. Cosette ergeht es im Hause der Thénardiers sehr schlecht, und so träumt sie während ihrer Arbeit (In meinem Schloss). Madame Thénardier schickt sie hinaus, Wasser zu holen (Wen ha’m wir hier). Die Taverne füllt sich am Abend, es wird klar, dass es ein übles Loch ist (Ich bin Herr im Haus). Valjean trifft die ängstliche Cosette im Wald und zahlt die Thénardiers aus, um Cosette mit sich nehmen zu können (Der Handel). Er verlässt mit ihr Montfermeil.

1832, Paris. Die Bettler von Paris klagen den vorbeigehenden Passanten (und so auch dem Publikum) ihr Leid (Schaut her). Revolutionäre Studenten, unter ihnen zwei namens Marius Pontmercy und Enjolras, planen den Barrikadenkampf. Auch Thénardier ist mit seiner Bande, bestehend aus Brujon, Babet, Claquesous und Montparnasse in Paris. Er will, wie alle, Almosen von einem Mann und seiner Tochter erbetteln, die sehr großzügig Geld unter den Armen verteilen. Seine Tochter Éponine flirtet mit Marius, dieser rennt aus Versehen gegen die Tochter des Mannes und verliebt sich auf den ersten Blick in sie. Thénardier erkennt in diesem Mann Valjean, seine angebliche Tochter ist Cosette. Im folgenden Kampf sieht Thénardier die Nummer auf Valjeans Brust. Javert, nun Inspektor in Paris, kommt. Valjean flieht mit Cosette, doch Thénardier verrät ihn. Javert lässt ihn gehen, da er sich gewiss ist, immer dort zu sein, wo Valjean sei (Javerts Intervention) und schwört bei den Sternen, dass er nicht aufgibt, bis er Valjean verhaftet hat (Sterne). Marius bittet Eponine, die in ihn verliebt ist (was er allerdings nicht weiß), Cosette zu suchen (Éponines Botengang). Dann kommt er ins ABC-Café, wo sich die Studenten treffen. Dort verhöhnt man ihn wegen seiner Liebe zu einer Unbekannten. Die Studenten singen über ihre Revolution (Rot und Schwarz/Das Lied des Volks). In der Zwischenzeit sitzt Cosette allein im Garten ihres Hauses in der Rue Plumet und denkt an Marius (Schon so lang). Valjean kommt, und zum ersten Mal stellt sie ihm Fragen, die Valjean aber nicht beantwortet. Dann kommen Marius und Eponine. Marius geht zu Cosette hinein (Mein Herz ruft nach dir). Draußen kommen Thénardier und seine Bande. Sie wollen Valjean mit ihrem Wissen über seine Identität erpress 1c4d en (Der Überfall). Doch Éponine, die Marius schützen will, schreit, um Aufmerksamkeit zu erregen. Marius geht, als er sieht, dass Valjean kommt. Cosette tischt Valjean ein Lügenmärchen über irgendwelche Schatten hinter der Mauer auf. Valjean befürchtet, Javert habe ihn gefunden.

Er erkennt, dass er in Frankreich nicht mehr sicher ist, und will nach England fliehen (Der Aufbruch). Nun singen alle über den nächsten Tag: Valjean über seine Hoffnung, in Sicherheit leben zu können, Cosette und Marius über ihre Trennung, Éponine über ihren Liebeskummer, die Studenten wollen nun die Barrikaden bauen, Thénardiers freuen sich über das Gemetzel, sie versprechen sich Gewinn, Javert hat beschlossen, sich zu verkleiden und die Studenten auszuspionieren (Morgen schon). Marius beschließt, sich dem Aufstand anzuschließen, da ein Leben ohne Cosette keinen Sinn mehr hat.

Zweiter Akt
Die Studenten bauen ihre Barrikade, Javert erhält den Auftrag, die Anzahl der Feinde herauszufinden (Hier auf diesem Platz/Upon These Stones). Éponine bekommt von Marius den Auftrag, einen Brief zu Cosette zu bringen, sie wird aber von Valjean abgefangen, der den Brief zuerst liest. Ihm wird klar, dass Cosette verliebt ist. Éponine singt über ihre Liebe zu Marius, erkennt, dass er sie niemals so sehr lieben wird, wie sie ihn (Nur für mich) und beschließt ebenfalls, zur Barrikade zu gehen. Diese ist nun fertig (Siegen oder untergehen). Javert kommt zurück (Javert auf der Barrikade), doch nun wird er von dem Straßenjungen Gavroche enttarnt (Wir Kleinen). Man bringt ihn weg. Dann klettert Eponine schwer verletzt über die Barrikade. Sie wurde angeschossen und stirbt in Marius' Armen (Der Regen fällt).

Javert wird nun hinter der Barrikade an einen Stuhl gebunden, dann kommt ein Mann zu den Aufständischen. Es ist Valjean auf der Barrikade. Er will Marius beschützen, da seine Cosette ihn liebt, doch dann erkennt er Javert. Der erste Angriff folgt. Valjean erschießt einen Schützen, der beinahe Enjolras getötet hätte. Als Enjolras ihm dankt, bittet Valjean ihn, Javert erschießen zu dürfen. Enjolras willigt ein. Doch sobald er unbeobachtet ist, lässt Valjean Javert frei, nennt ihm sogar seine Adresse (Schon wieder ihr) und schießt in die Luft, um alle glauben zu lassen, er habe Javert getötet. Die Rebellen legen sich zum Schlafen (Trinkt mit mir). Nur Valjean betet für Marius (Bring ihn heim). Er ist bereit seinen einzigen Lebensinhalt, Cosette, aufzugeben.

Am nächsten Morgen gehen den Aufständischen die Patronen aus. Beim zweiten Angriff bestiehlt Gavroche die feindlichen Leichen und wird dabei erschossen (Gavroches Tod). Schließlich folgt Der letzte Angriff, bei dem mit Ausnahme Valjeans und Marius, der jedoch schwer verletzt wird, alle den Tod finden. Valjean flieht mit Marius durch die Abwasserkanäle. Javert sucht hinter der Barrikade nach Valjean, doch er findet ihn nicht. Er begreift, wohin er geflohen ist, als er feststellt, dass er nicht die Kraft hat, den Deckel der Kanalisation anzuheben, was nur der starke Valjean schaffen kann. Er geht, um ihn an dem Ausgang an der Seine zu verhaften.

In der Kanalisation bestiehlt Thénardier die Leichen. Valjean kommt mit Marius. Thénardier stiehlt Marius' Ring, doch Valjean erwacht, bevor er ihn bestehlen kann. Thénardier hat ihn jedoch erkannt. Valjean schleppt sich mit Marius weiter. Am Ausgang wartet Javert. Valjean kann ihn bewegen, ihm Zeit zu geben, Marius zum Arzt zu bringen. Javert lässt ihn gehen, begreift erst etwas später, was er getan hat (Der Doppelte Schwur (Reprise)). Er sieht keinen Ausweg mehr, er hat seinen Schwur und sämtliche seiner Prinzipien gebrochen, er hat feststellen müssen, dass sich ein ehemaliger Dieb sehr wohl bessern kann, schließlich stürzt er sich in die Seine (Javerts Selbstmord).

Die Frauen von Paris beklagen die Toten (Weiter). Im ABC-Cafe singt Marius über seine Freunde (Dunkles Schweigen an den Tischen). Cosette pflegt ihn, Marius fragt sich dauernd, wer ihn gerettet hat (Jeden Tag). Valjean gesteht Marius, wer er ist und will sich aus ihrem Leben raushalten (Valjeans Geständnis). Marius verspricht ihm, dass Cosette nichts erfahren wird.

Marius und Cosette feiern ihre Hochzeit. Thénardier kommt. Er will nun Marius erpressen mit seinem angeblichen Wissen, dass Valjean ein Mörder ist. Er habe Valjean am Morgen des Aufstands in der Kanalisation gesehen - mit einer Leiche. Zum Beweis zeigt er Marius seinen eigenen Ring. Marius begreift, dass Valjean ihn gerettet hat. Er und Cosette begeben sich sofort zu Valjean. Thénardier stellt die Feier auf den Kopf (Bettler ans Buffet).

Epilog
Valjean ist nun ein alter Mann. Im Schein der Kerzenleuchter des Bischofs schreibt er sein Geständnis für Cosette. Cosette und Marius kommen, Marius dankt Valjean, Cosette ist entsetzt, als ihr klar wird, dass Valjean sterben wird. Die Geister von Fantine und Eponine führen Valjean ins Jenseits, wo die Geister aller derer, die starben – Gavroche, Enjolras und die übrigen Studenten – noch einmal Das Lied des Volkes anstimmen.

Exemplare
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2572 TD.L, Mis