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Das Buch beginnt wie eine ganz normale Liebesgeschichte: Ein junger Mann namens Erik reist nach Schweden, kommt auf eine Ostseeinsel und trifft dort auf die geheimnisvolle Ornithologin Inez und verliebt sich in die deutlich ältere Frau. Inez beobachtet auf der Insel im Auftrag einer Stiftung Trottellummen, Vögel, die in der Steilküste nisten und ihre Jungen aus dem Nest werfen, bevor sie flügge werden. Erik bleibt länger als geplant auf der Insel und wird von Inez als Praktikant genommen. Auf der Insel gibt es einen weiteren Gast: Rainer Feldberg, der im Auftrag der Stiftung die Forscherin überwachen soll. doch Inez und Feldmann kennen sich von früher und sie teilen ein Geheimnis. Feldberg erweist sich als ehemaliger Stasi-Funktionär, der nun für Inez' Ehemann spioniert. Was wie eine harmlose Liebesgeschichte beginnt, entwickelt sich rasch zu einer griechischen Tragödie: Denn wie Ödipus hat sich Erik in seine Mutter verliebt. Inez hat als junges Mädchen zu DDR-Zeiten ihren Sohn zur Adoption freigegeben hat verliebt sich nun 25 Jahre später in den erwachsenen Sohn. Inez verliebte sich mit 16 in Felix Ton, einen Mitarbeiter der Staatssicherheit, und wurde von ihm schwanger. Neben der Inzest-Geschichte werden auch Schichten der DDR-Vergangenheit freigelegt, vor allem das zerstörerische Potenzial der Stasi. Der Roman enthält wunderschöne Naturbeschreibungen, wirkt aber ab der Hälfte doch etwas konstruiert. Dennoch muss man dem Wagnis, einen Inzest-Roman zu schreiben, Respekt zollen. *LHW.Lesen.Hören.Wissen* Markus Fritz |
