Der Vorleser

Der Vorleser, 2009
Schulbibliothek LIBS
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Medienart DVD
ISBN 886973825396
Beteiligte Personen Winslet, Kate [Schausp.] Wikipedia
Beteiligte Personen Kross, David [Schausp.] Wikipedia
Systematik TD.L - DVD Literaturverfilmung
Schlagworte Leidenschaft, Nationalsozialismus, Literaturverfilmung, Analphabetismus
Verlag Senator Home Entertainment
Ort USA; Deutschland
Jahr 2009
Altersbeschränkung keine
Regisseur Daldry, Stephen
Spieldauer 119 '
Fußnote nach dem Roman von Bernhard Schlink; Oscar 2009: beste Hauptdarstellerin
Annotation Die Rahmenhandlung des Films spielt im Jahr 1995. Der Rechtsanwalt Michael Berg trifft sich mit seiner Tochter Julia und fährt mit ihr zum Grab seiner ersten Liebe Hanna Schmitz. Julia als einziger Person, der gegenüber er sich öffnen kann, erzählt er zum ersten Mal die ganze Geschichte von sich und Hanna.

Die erste Rückblende ist im Jahr 1958 in Neustadt angesiedelt. Der fünfzehnjährige Michael Berg übergibt sich auf seinem Heimweg. Eine fremde Frau, die 36-jährige Straßenbahnschaffnerin Hanna Schmitz, hilft Michael, wieder auf die Beine zu kommen. Drei Monate später, nachdem Michael sich vom Scharlach erholt hat, sucht er die Fremde auf, um sich mit einem Strauß Blumen bei ihr zu bedanken. Schon am ersten Tag entsteht eine Liebesbeziehung zwischen den beiden, bei der ihn Hanna, die ihn oft „Jungchen“ nennt, auf Distanz hält. Es entwickelt sich das Ritual, dass Michael Hanna – die auf diese Weise ihren Analphabetismus vor ihm zu verbergen versucht – vor dem Sex aus Büchern vorliest. Mit der Zeit kühlt die Beziehung etwas ab, Michael ist wieder mehr mit seinen Schulkameraden zusammen, unter anderem interessiert sich eine attraktive Mitschülerin für ihn. Eines Tages ist Hanna – aus Gründen, die nur dem Zuschauer offenbart werden – plötzlich verschwunden.

Im Jahre 1966 beobachtet Michael im Rahmen seines Jurastudiums einen Prozess gegen mehrere ehemalige KZ-Aufseherinnen in Mannheim. Unter ihnen ist Hanna Schmitz. Sie macht unbegreifliche Aussagen. Zur Begründung des barbarischen Umgangs mit den KZ-Häftlingen gibt sie banale Motivationen an. So rechtfertigt sie etwa mit naiver Ernsthaftigkeit die Selektion von Häftlingen zur späteren Vergasung damit, dass man zu wenig Platz im Lager gehabt habe, um alle Häftlinge unterzubringen. Den Tod von 300 jüdischen Häftlingen in einer zugesperrten brennenden Kirche erklärt sie damit, dass die Aufseherinnen, hätten sie die Tore aufgeschlossen, das dann entstehende Chaos nicht hätten bewältigen können. Gegen Ende des Prozesses beschuldigen die anderen Aufseherinnen Hanna Schmitz, die Hauptverantwortung für den Tod der 300 Häftlinge getragen zu haben. Dies soll durch eine Handschriftenprobe von Schmitz belegt werden, die direkt vollzogen werden soll. Anstatt ihre Scham zu überwinden und zuzugeben, dass sie weder lesen noch schreiben kann, bestätigt sie die Anschuldigungen.

Michael erkennt zu diesem Zeitpunkt, was Hannas Geheimnis ist, und ihm wird klar, dass dies der Schlüssel zu vielen ihrer Handlungen ist: ihrem Eintritt in die SS, der Tatsache, dass sie sich sowohl von KZ-Häftlingen als auch von Michael aus Büchern vorlesen ließ, ihrem plötzlichen Verschwinden im Jahr 1959 und auch ihrer fatalen Übernahme der Hauptverantwortung im Prozess. Er ringt mit sich, das Gericht auf diesen wichtigen Umstand hinzuweisen, bringt es aber letztendlich nicht fertig. Er begründet sein Nicht-Handeln mit dem Argument, dass Hanna die Bloßstellung ihrer Schwäche durch ihn auch nicht gewollt hätte. Der Prozess endet mit einer Verurteilung von Hanna zu lebenslanger Haft und der anderen Aufseherinnen nur zu etwas mehr als vier Jahren.

Im Jahr 1976 nimmt Michael, dessen Ehe gerade zerbrochen ist, den Kontakt zu Hanna im Gefängnis auf, indem er ihr Tonbandkassetten schickt, auf denen er für sie erneut aus Werken der Weltliteratur vorliest. Mit Hilfe dieser Aufnahmen bringt Hanna sich selbst das Lesen und Schreiben bei und beginnt, Michael kleine Briefe zu schreiben. 1988 bittet die Gefängnisleitung Michael Berg darum, sich der kurz vor der Entlassung stehenden Hanna anzunehmen, da diese nach 20 Jahren Haft weder Verwandtschaft noch Bekanntschaft hat. Berg zweifelt zunächst, lässt sich aber dann doch darauf ein. Schließlich besucht er die stark gealterte Hanna Schmitz kurz vor ihrer Entlassung im Gefängnis. Michael verhält sich relativ kühl und teilt Hanna mit, dass er ihr eine Wohnung und Arbeit besorgt habe und sie in einer Woche abholen werde. Noch vor ihrer Entlassung begeht Hanna Schmitz Selbstmord. In ihrem Testament beauftragt sie Michael, ihr erspartes Geld aus einer blechernen Teedose sowie 7.000 DM von ihrem Konto einer der zwei Überlebenden, der "Tochter", wie sie sie nennt, des Kirchenbrandes zu übergeben.

Diese Frau, Ilana Mather, lebt jetzt in New York. Einen Aufenthalt anlässlich eines Kongresses in Boston nutzt Michael zu einem Besuch. Ilana Mather zeigt sich reserviert und lehnt Michaels Versuche, Verständnis für Hanna Schmitz zu wecken, weitestgehend ab; auf seine Information, dass Hanna Schmitz Analphabetin war, geht sie kaum ein. Nach ihrer dringlichen Aufforderung, ehrlich mit ihr zu sein, spricht er zu ihr das erste Mal einem Menschen gegenüber über seine Liebesbeziehung zu Hanna. Hanna Schmitz’ Geld lehnt sie ab, da das in ihren Augen einer Absolution gleichkäme. Michael schlägt daraufhin vor, das Geld im Namen Hannas einer jüdischen Organisation zu spenden, die sich für Alphabetisierung einsetzt, womit Ilana Mather einverstanden ist. Für sich selbst behält sie jedoch Hannas alte Teedose, in der Michael ihr das Geld überbrachte, da sie als Kind selber eine ähnliche Dose besaß, die sie ins KZ mitnahm und die ihr dort, wie sie sagt, nicht ihres Inhaltes sondern Aussehens wegen, gestohlen wurde. Diese Szene endet, indem Ilana nach Michaels Weggang diese Dose neben das Erinnerungsfoto ihrer ermordeten Familie stellt.

Exemplare
Ex.nr. Standort
7804 TD.L, Vor