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"Gnade" ist die Geschichte von vier Frauen, die Ende der 17. Jahrhunderts, also in den Anfangsjahren der Sklaverei und des Kolonialismus, in der gesetzlosen Welt Amerikas zu überleben versuchen. Ausgangspunkt der Geschichte ist der gebürtige Holländer Jacob Vaark, der von einem Onkel ein Stück Land in Virginia erbt. Um es zu bewirtschaften, kauft er eine 14jährige Indianerin. Als nächstes lässt sich Jacob gegen Bezahlung eine Frau aus England kommen, die16jährige Rebekka, die mehrere Kinder zur Welt bringt, von denen nur eine Tochter überlebt. Von einem Besuch bei einem Sklavenhändler bringt Jacob ein junges Mädchen namens Florens mit nach Hause. Die vierte Frau ist Sorrow, ein Mädchen, das von Jacob halbtot aus einem Fluss gezogen wird. Die Frauen schuften, während der Hausherr fast nur auf Reisen ist. Und er verändert sich: während er zu Beginn eine Abneigung gegen den Sklavenhandel hatte, legt er ihn später ab und beteiligt sich selbst am lukrativen Geschäft. Jacob stirbt und die vier Frauen sind allein und ohne Schutz in der Wildnis. Sie müssen die Farm allein bewirtschaften. Morrison schildert die Anfangszeit des Sklavenhandels und des Kolonialismus, als es auch weiße Sklaven und freie Schwarze gab, sehr anschaulich. Die Autorin lässt jede Figur mit ihrer eigenen Stimme sprechen. Der häufige Perspektivenwechsel verlangt vom Leser einiges an Geduld und Konzentration. Hervorzuheben ist die knappe, präzise und poetische Sprache. *LHW.Lesen.Hören.Wissen* Dr. Markus Fritz |
