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Vier Persönlichkeitstypen, ihre lebensgeschichtlichen Hintergründe und ihre charakteristischen Angstformen. (PI) Für den deutschen Psychoanalytiker Fritz Riemann (1902 - 1979) gehört Angst zu den unvermeidlichen Grundgegebenheiten des menschlichen Lebens. Doch verschiedene Charaktere erleben die Angst auf je eigene Art und Weise: "Jeder Mensch hat seine persönliche, individuelle Form der Angst, die zu ihm und seinem Wesen gehört, wie er seine Form der Liebe hat und seinen eigenen Tod sterben muß." Auf der Grundlage einer existentialistisch abgewandelten Psychoanalyse konstruiert Riemann vier Persönlichkeitstypen, die er anschaulich, lebensnah und ohne Fachjargon beschreibt: den Schizoiden mit der Angst vor Hingabe, den Depressiven mit der Angst vor dem Verlassenwerden, den Zwanghaften mit der Angst vor Veränderung und den Hysterischen mit der Angst vor Festlegung. Jeder Typus hat seine eigenen, ihn prägenden Kindheitsmuster und daher charakteristische Erlebnisweisen, die sich im späteren Leben zu wiederholen pflegen. Riemann faßt die Zugehörigkeit zu einem bestimmten Typus jedoch nicht als unabwendbares Schicksal auf, sondern hält an der therapeutischen Veränderbarkeit fest. Astrologische Einsprengsel und ein unqualifizierter Seitenhieb gegen moderne Kunst zählen zu den bedauerlichsten Schwächen dieses 1961 erstmals erschienenen und an sich auch heute noch lesenswerten Buches. *bn* Renate Langer |
