Annotation |
Herbjørg Wassmo ist heute nach Astrid Lindgren die bekannteste und auflagenstärkste skandinavische Autorin. Sie debütierte 1976 mit einer Lyriksammlung, stammt selbst aus Nordnorwegen und wurde unter anderem mit dem Literaturpreis des Nordischen Rates ausgezeichnet. Ihre Bücher wurden in elf Sprachen übersetzt und ihre Trilogien über die starken, rebellischen Frauengestalten Tora und Dina gelten mittlerweile als Klassiker. Auch Rut, eine der beiden Hauptfiguren in ihrem jüngsten Roman, reiht sich in diese Tradition des Aufbegehrens gegen gesellschaftliche Zwänge ein, sie will sich den archaischen, patriarchalischen Strukturen auf ihrer winzigen nordnorwegischen Heimatinsel nicht unterwerfen, folgt ihrer inneren Überzeugung und verwirklicht schließlich allen Widrigkeiten zum Trotz tatsächlich ihren Traum, eine berühmte Malerin zu werden. Seit ihrer Kindheit verbindet sie eine innige Seelenverwandtschaft mit Gorm, einem großbürgerlichen Muttersöhnchen aus reichem Haus und späteren Geschäftsmann. Beide wissen, dass sie füreinander bestimmt sind, finden aber erst nach vielen Jahren, Umwegen und anderen Beziehungen bei ihrer schicksalhaften siebenten Begegnung endgültig zueinander. Wassmo's Chronik dieses Einander-immer-wieder-Verfehlens ist zuweilen melodramatisch, manchmal pathetisch und am Rande des Kitsches, zugleich aber atmosphärisch und voll trockenen Humors, packend und mitreißend. *LitFo* Ursula Stock |