Annotation |
Bei diesem Band könnte man fast den Eindruck haben, es handele sich um ein Best-of der bis dahin erschienenen Kishon-Satiren (ursprünglich erschienen 1976, dieser Band hier erschienen 1991): Eine ist witziger und geistreicher als die andere, und alle Themen des Alltags werden abgedeckt .Um nur ein Beispiel zu nennen: Der Meister kämpft den aussichtslosen Kampf des Auffindens seiner Brille, die natürlich immer dann fehlt, wenn man sie am dringensten braucht... Das Besondere und wirklich Lohnenswerte an diesem Band ist jedoch, daß jede einzelne Episode durch ein höchst geistreiches Vorwort eingeleitet wird! Dadurch verbindet der Autor geschickt die an sich nicht zusammengehörigen Themen, und es entsteht dennoch ein eleganter Lesefluß - meisterhaft. Diese Einleitungen sind übrigens mindestens ebensogut wie die eigentlichen Geschichten... Kurz vor dem letzten Drittel gibt es allerdings einen harten Sprung: Plötzlich wechselt der Tonfall, es wird ernster, und es werden schwierige weltpolitische Themen behandelt - hier vor allem der Status Israels in der Weltöffentlichkeit. Da Kishon selbst Israeli ist, ist das natürlich besonders interessant zu lesen. Dank seiner triefenden Ironie schafft er es aber, niemals weinerlich oder anklagend zu werden. Letztendlich ist es immer Kishons Fähigkeit, über sich selbst zu lachen und sich und sein Volk nicht so ernst zu nehmen, die einen befreit lachen lässt. |