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Wie Terrorismus Lebensläufe prägt und Lebenslinien gefährdet. (DR) Die Autorin legt ihre Fährten geschickt, beginnt in der Vergangenheit, lässt im folgenden Kapitel den Machtkampf zweier Frauen, Juristinnen, in der Gegenwart folgen, schwenkt nach Südfrankreich: eine junge traurige Frau ist im Begriff, ein Haus mit dunkler Geschichte zu erwerben. Das BKA (Bundeskriminalamt) als bestechliche Instanz, die Rührung einer Staatsanwältin und die wachen Erinnerungen an die Ermordung des Vaters durch Terroristen: Anne Chaplet weiß ihre Erzählstränge zu bändigen, zieht an den jeweils richtigen Fäden und schickt ihre Leser/innen in die Irre. Wer ist der Mörder der berühmten Fotografin? War der von der Justiz so beharrlich verteidigte Suizid einer Buchhändlerin nicht doch der weitere Mord einer Serie? Die letzten zwei Kapitel lösen all diese Fragen auf; behutsam hat mir die Autorin mitgeteilt, dass, hätte ich das monologisierende Ich des Einstiegsszenarios mit dem richtigen Geschlecht besetzt, ich früher erahnt hätte, wer hier tötet. Der Titel ist ebenfalls eine kleine Täuschung; ich empfehle diesen klugen und faszinierenden Kriminalroman allen Bibliotheken. *bn* Christina Gastager-Repolust |
