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Mit "Frau Paula Trousseau" hat Christoph Hein einen Roman über den gescheiterten Selbstbehauptungsversuch einer Frau und Künstlerin vorgelegt, der in Form des rückwärtsgewandten Erzählens einen Lebensweg und ein Psychogramm einer "erkalteten" Seele in der DDR schildert. Die Handlung wird von Paula selbst als ein langer Brief an die verlorene Tochter erzählt. 1952 geboren, nimmt sie sich kurz nach der Wende in Frankreich das Leben. Dazwischen steht ihr Leben, in das wir mittels ihrer Aufzeichnungen über ihr autoritäres Elternhaus, über ihre Flucht in die Kunst, über die gescheiterten Beziehungen zu Männern und auch Frauen (die einzige Beziehung, in der sie so etwas wie Liebe erfährt) Schritt für Schritt eingeweiht werden. Dass sie ihre Bilder gerade dem Mann vererbt, der sie ihrer Meinung nach als Einziger wirklich geliebt hat, und dieser sie auch noch "postum" zurückweist, als er das Erbe ablehnt, scheint nur die Konsequenz ihrer Unfähigkeit zur Liebe zu sein, an der sie schließlich zerbrochen ist. Mit dem Motiv der gewollten "Lieblosigkeit" (denn sie hatte einfach beschlossen, nie wieder so zu lieben, dass sie später leiden muss) knüpft Hein an die Figur Claudia aus seiner Erzählung "Der fremde Freund" (Drachenblut) an. Die Rekonstruktion der zum Selbstmord führenden Ereignisse und die Schilderung der menschlichen Beziehungen als das Resultat von Missverständnissen erinnern wiederum an seinen Roman "Horns Ende", in dem sich ein Historiker im Sommer 1957 das Leben nimmt. Thematisch und erzählerisch also keine große Überraschung im Schaffen des in der DDR bedeutenden, nach der Wende eher mittelmäßig gewordenen Schriftstellers, der mit "Frau Paula Trousseau" auch diesmal ein durchaus lesenswertes Buch vorgelegt hat. |
