Als ob ein Engel : Erzählung nach dem Leben

Hackl, Erich, 2007
Schulbibliothek LIBS
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Medienart Buch
ISBN 978-3-257-06595-4
Verfasser Hackl, Erich Wikipedia
Systematik DR - Romane, Erzählungen, Novellen
Interessenskreis Schüler, Lehrer
Schlagworte Argentinien, Roman
Verlag Diogenes
Ort Zürich
Jahr 2007
Umfang 169 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Erich Hackl
Annotation Ein Denkmal für ein Opfer der argentinischen Militärdiktatur. (DR) In der Erzählung "Als ob ein Engel" greift Erich Hackl das Schicksal einer jungen Frau auf, die in der Zeit der argentinischen Militärdiktatur verschwand. Am 8. April 1977 machen bewaffnete Zivilpolizisten in der Stadt Mendoza Jagd auf Gisela Tenenbaum, José Galamba und Ana Mariá Moral. Die drei jungen Leute sind Mitglieder der militanten Untergrundorganisation Montoneros. Ana Mariá Moral wird bald erwischt. José Galamba entkommt, wird aber ein paar Monate später festgenommen und verschleppt. Er taucht nie wieder auf. Was mit Gisela Tenenbaum passierte, bleibt unklar. Wurde sie sofort gefasst und getötet? Wurde sie in eines der vielen Lager der Diktatur gebracht und dort gefoltert? Gelang ihr vielleicht doch die rettende Flucht ins Ausland? 30 Jahre später befragt Erich Hackl Giselas Eltern, Schwestern und Freunde, um aus dem "Geflecht aus Stimmen" die Persönlichkeit der jungen Frau herauszuschälen. Was er berichtet, ist auch eine Familiengeschichte. Gisis Eltern stammen aus Wien und lernten sich erst in Lateinamerika kennen. Als Kinder waren sie mit ihren Eltern vor der Nazidiktatur geflüchtet. Die Exilanten bauten sich in Argentinien mühevoll eine neue Existenz auf und absolvierten unter großen Entbehrungen ein Medizinstudium. Als Ärzte sind sie sozial engagiert und setzen sich für die Armen ein. Großen Einsatz für andere zeigt auch ihre hochbegabte Tochter. Den bewaffneten Untergrundkämpfern schließt sich Gisi aber aus eigenem Entschluss an. Warum sie sich von den Guerilleros nicht lossagt, als deren Sache aussichtslos ist, ist eine der Fragen, um die die Erzählung kreist. Wie in seinen früheren Büchern will Hackl den Opfern historischer Ereignisse eine Stimme geben. Er hat penibel recherchiert und vermeidet in seinem schnörkellosen Berichtstil jedes Pathos. Die Erfahrungen der Elterngeneration stellt er in alternierenden Sequenzen geschickt neben das Schicksal der Tochter. Damit verdeutlicht er hervorragend, wie sehr das Leben beider Generationen von der Auseinandersetzung mit Gewalt und Faschismus geprägt ist. Ein bewegendes Schicksal, das von Hackl ohne einen Hauch von Rührseligkeit erzählt wird. *bn* Karl Vogd
Bemerkung Katalogisat importiert von: onlineRezensionen (ÖBW)
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