Annotation |
Seitdem allein in Berlin innerhalb weniger Monate fünf Frauen von Verwandten getötet wurden, um angeblich die Ehre zu bewahren, rückt das Schicksal junger Deutsch-Türkinnen in den Blickpunkt. Hülya Kalkan wollte sich nicht mit der arrangierten Ehe in der Türkei abfinden. Sie wollte dort, wo sie aufgewachsen ist, mitten in Deutschland, ihr eigenes Leben leben. Mit Mut und Phantasie entkommt sie dem Gefängnis der Zwangsheirat. Doch die schwerste Prüfung steht ihr noch bevor: Kann sie ihre geliebte kleine Schwester Esme finden, die hinter den Mauern einer strengen Koranschule festgehalten wird? Im Frühjahr 2002 erfährt Hülya, dass jetzt auch ihre Schwester heiraten soll. Da nimmt sie allen Mut zusammen und fährt in die Türkei, um sie zu befreien. So wie Hülya und Esme Kalkan ergeht es jedes Jahr Hunderten, wenn nicht Tausenden junger Frauen in Deutschland, viele von ihnen noch keine 18 Jahre alt. In Deutschland aufgewachsen, werden sie gegen ihren Willen in die Heimat ihrer Eltern ausgeflogen und mit Männern verheiratet, die sie noch nie gesehen haben. Hülya wollte das nicht hinnehmen. Ihr Kampf ist ein Vorbild für viele. »Kalkan heißt aufstehen «, sagt sie. Und nimmt das wörtlich |