Blut und rote Seide : Oberinspektor Chens fünfter Fall

Qiu, Xiaolong, 2009
Schulbibliothek LIBS
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Medienart Buch
ISBN 978-3-552-05461-5
Verfasser Qiu, Xiaolong Wikipedia
Beteiligte Personen Hornfeck, Susanne [Übers.] Wikipedia
Systematik DR.D - Kriminalroman
Schlagworte Shanghai, Serienmörder
Verlag Zsolnay
Ort Wien
Jahr 2009
Umfang 376 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Xiaolong Qiu. Aus dem Amerikan. von Susanne Hornfeck
Annotation Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html);
Autor: Anita Ruckerbauer;
Diesmal bekommt es Oberinspektor Chen aus Shanghai mit einem Serientäter zu tun. (DR)

Der Oberinspektor mit Liebe zu chinesischer Lyrik war wild entschlossen, seine Literaturstudien mit einem akademischen Abschluss zu krönen. Doch die Obrigkeit drängt ihm die Untersuchung eines Immobilienskandals auf. Zudem erleidet der überlastete Chen auch noch einen Nervenzusammenbruch. Deshalb kümmert sich anfangs sein Kollege Yu um den Mord an einer jungen Frau, deren Leiche in einem roten "qipao" regelrecht zur Schau gestellt wurde. Als nach dem selben Muster weitere Frauen ermordet werden, ist Yu klar, dass nur Chen kompetent genug ist, diesen besonderen Fall zu lösen, denn offiziell gibt es Serienmörder nur im dekadenten Westen; Psychoanalyse gilt schon beinahe als unanständig. Bald erkennt Chen, dass die Ursache für die gestörte Sexualität des Täters weit zurück in den 1960er Jahren, der Zeit der Kulturrevolution, liegen muss.
Das Prinzip des Serienmörders, das in modernen westlichen Kriminalromanen schon fast inflationär gebraucht wird, ist dem versierten Krimileser mittlerweile bestens vertraut, genauso wie die Tatsache, dass deren Existenz von sozialistischen Staaten nach wie vor häufig verleugnet wird. Dennoch wirkt "Blut und rote Seide" beinahe exotisch fremd auf den Leser, etwa wenn Chen versucht, sein Yin und Yang wieder in Einklang zu bringen. Qiu gewährt hochinteressante, aber auch beunruhigende Einblicke in Shanghais Gesellschaft und Chinas Vergangenheit. Vor allem einige spezielle Essgewohnheiten sind dazu angetan, uns Mitteleuropäer mit Grausen zu erfüllen.
Wie immer steht Qiu nicht für rasante Action oder blutige Showdowns. Vielmehr ermöglicht das Buch einen scharfsinnigen Einblick in Vergangenheit und Gegenwart einer Gesellschaft und die Wunden, die ihr von einer unbarmherzigen politischen Führungsschicht geschlagen wurden. Das ist wie immer sehr spannend zu lesen, weil eloquent erzählt - und mit Mitgefühl und Verständnis für die Protagonisten. Allen Bibliotheken zu empfehlen.
Bemerkung Katalogisat importiert von: Rezensionen online open (inkl. Stadtbib. Salzburg)
Exemplare
Ex.nr. Standort
2690 DR.D, Qiu