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Nie zuvor war Jugend so beforscht wie heute. Nie waren Jugendliche so exzessiv von Waren- und Konsumwirtschaft umworben. Und niemals war die Jugend in den Sonntagsreden der Politik präsenter als in diesen Krisenzeiten. Jugendliche werden von Jugendkulturforschern & Jugendinstitutsdirektoren ergründet, von Produktmanagerinnen & Online-Werbeleiterinnen aufs Korn genommen, von Bildungsplanern & Erziehungswissenschaftlerinnen kategorisiert, zugeteilt, eingekastelt. Höchst an der Zeit also, diesen Spieß einmal umzudrehen. Höchste Zeit also, Jugendliche radikal subjektiv aus ihrer Welt berichten zu lassen. Seit November 2011 ist ein Team des blinklicht media lab in Österreich unterwegs, um Jugendliche zum Schreiben zu motivieren. Bisher haben mehr als 2.000 Jugendliche im Rahmen kleiner Workshops berichtet, wie sie leben, woher ihre Eltern kommen, wohin es sie zieht. Sie haben also aufgeschrieben, wie sie geworden sind, was sie sind. Und sie haben damit aus einem neuen OEsterreich berichtet, aus einem Land, das so interkulturell geprägt ist, dass sich viele Ältere keinen Begriff davon machen. Zu lesen sind diese Berichte in bislang fünf Bänden, die in der edition import/export erschienen sind. Derzeit sind vier weitere Bücher in Arbeit. |
