Vom Schweigen meines Übersetzers

Möhring, Hans-Ulrich, 2008
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Medienart Buch
Verfasser Möhring, Hans-Ulrich Wikipedia
Systematik DR - Romane, Erzählungen, Novellen
Schlagworte Sprache, Übersetzen, Roman
Verlag Fahrenheit Verlag
Ort München
Jahr 2008
Umfang 514 S.
Altersbeschränkung keine
Auflage 1. Aufl.
Sprache deutsch
Annotation Ein Übersetzer, der sich nicht für Literatur interessiert. Was bewegt ihn dazu, mehr in den Texten als mit seiner Frau zu leben? Was sucht er auf seinen Wanderungen durch Deutschland? Und warum sagt ihm Stifters Kommasetzung mehr als Benjamins Übersetzungstheorie? Ein amerikanischer Schriftsteller, der die innere Geschichte seines Landes erzählen will. Was bewegt ihn dazu, ausgerechnet über diesen verstockten Übersetzer ein Buch zu schreiben? Was zieht ihn nach Deutschland, das Land seines Vaters, das dieser Anfang der fünfziger Jahre voller Entsetzen und Scham verließ? Und wie kommt er dazu, unter den Trümmern der Ideen zwischen Hermannsdenkmal und Buchenwald, bei Wilhelm von Humboldt und in den musikethnologischen Schriften seines Vaters nach seinem eigenen Deutschland zu suchen? Übersetzer und Autor sind einander so fremd wie vertraut. In ihrer Auseinandersetzung mit der Sprache klären und verwischen sich Traum und Wirklichkeit von Deutschland und Amerika, und einer wird dem anderen zur existentiellen Herausforderung. Bis die Konfrontation mit seinem fremdsprachigen Double den Autor zu einem extremen Schritt zwingt, der sich zur persönlichen Zerreißprobe entwickelt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.09.2008
Dieses Romandebüt von Hans-Ulrich Möhring hat Andrea Neuhaus ziemlich beeindruckt, auch wenn sie nicht gerade einladend die Sperrigkeit und den hohen Anspruch des Buches hervorhebt. Wie so manches große Werk der Literatur zeichne sich Möhrings Buch durch eine sehr zurückgenommene Handlung bei hohem Reflexionsanteil aus: ein amerikanischer Schriftsteller reist nach Deutschland, um dort mit seinem Übersetzer lange Gespräche über die Sprache, das Übersetzen und die Diskrepanz zwischen dem Fremden und dem Vertrauten zu führen, lässt uns die Rezensentin wissen. Als erzählerischen Einfall hat der Autor dafür nicht nur den fremden Blick des Amerikaners auf Deutschland gewählt, er gibt sich auch selbst als "Übersetzer" des Romans aus, den der amerikanische Erzähler geschrieben habe. Trotz der Reflexionsdichte ist es für Neuhaus ein äußerst "lebendiges" Buch geworden. Aber leichte Lektüre ist dieser kluge, auch stilistisch ambitionierte Roman auf keinen Fall, warnt die Rezensentin.

Exemplare
Ex.nr. Standort
10036 DR, Möh