Annotation |
Der Weltverbesserer ist ein Theaterstück von Thomas Bernhard, das als Text erstmals 1978 in „Theater 78“ (1979 bei Suhrkamp) veröffentlicht und 1981 in Bochum unter der Leitung von Claus Peymann uraufgeführt wurde. Dem egozentrischen Weltverbesserer, dem die Ehrendoktorwürde überreicht werden soll, steht die unselbständige Frau gegenüber, die er wie eine unterwürfige Dienerin ausnutzt. Die Hauptrolle in der Erstbesetzung spielte Bernhard Minetti, dem das Stück gewidmet war.
Der Weltverbesserer sitzt auf seinem hohen Sessel und beklagt sich darüber, immer nur missverstanden zu werden. Nur die Frau, die (wie alle Charaktere des Stückes) namenlos bleibt, ist ihm vertraut und lässt sich von ihm beschimpfen und als willenlose Dienerin ausnutzen. Zwischen den beiden wird schnell eine paradoxe, scheinbar unergründliche Abhängigkeit erkennbar. Am selben Tag, an dem das Stück spielt, soll der Weltverbesserer für sein „Traktat zur Verbesserung der Welt“ zum Ehrendoktor ernannt werden. In der letzten Szene erscheinen die akademischen Würdenträger der Universität sowie der Bürgermeister, um ihn auszuzeichnen, ohne jedoch den philosophischen Gehalt seines Traktats verstanden zu haben. |